Wichtigste Punkte
- Die Serverhärtung reduziert Ihre Angriffsfläche: Unter Server-Hardening versteht man die Minimierung von Schwachstellen in Ihrer Server-Infrastruktur zum Schutz vor Cyberangriffen und unbefugtem Zugriff.
- 9 wichtige Schritte bei der Serverhärtung: Dazu gehören die Sicherung des physischen Standorts, die Zugangskontrolle, die Konfiguration von Firewalls, die Verwaltung von Serverkonfigurationen, die Sicherung von Benutzerkonten, die Behebung von Schwachstellen, die Entfernung nicht genutzter Software, die Sicherung von Daten und die kontinuierliche Überwachung.
- Die Serverhärtung verbessert die Cybersicherheitslage: Eine ordnungsgemäße Absicherung schützt vertrauliche Daten, verhindert Ausfallzeiten und hilft Unternehmen, kostspielige Sicherheitsverletzungen, Rufschädigung und Compliance-Verstöße zu vermeiden.
- Herausforderungen beim Härten von Servern: Fehlkonfigurationen, Konfigurationsabweichungen, mangelndes Fachwissen und die Komplexität der Compliance können ohne die richtigen Tools und die richtige Planung eine effektive Implementierung behindern.
In jedweder IT-Umgebung bildet ein Server die Grundlage für die Bereitstellung von Diensten für Endpunkte zur Durchführung verschiedener Aktionen. Sie sind für Computernetzwerke unerlässlich, um gemeinsamen Zugriff auf Informationen zu ermöglichen. Leider sind Server häufig Ziel von Cyberangriffen, da sie einzelne Teile der IT-Umgebung miteinander verbinden und sich daher perfekt eignen, um großflächigen Schaden anzurichten. Da diese Angriffe zunehmen, können Unternehmen durch die Entwicklung eines Server-Härtungsprozesses ihre Sicherheitslage verbessern.
Was ist Server-Hardening?
Bei der Serverhärtung handelt es sich um einen Systemhärtungsprozess, der darauf abzielt, eine Serverinfrastruktur vor Cyberangriffen zu schützen und zu sichern, indem ihre Angriffsfläche verringert wird. Diese Angriffsfläche setzt sich aus allen möglichen Punkten eines Systems zusammen, an denen ein nicht autorisierter Angreifer versuchen kann, einzudringen. Die Minimierung der Anzahl dieser Schwachstellen „härtet“ einen Server gegen Angriffe ab und erhöht die Datensicherheit.
Wie funktioniert Server-Hardening?
Beim Server-Hardening werden Schritte unternommen, um zu gewährleisten, dass alle Aspekte eines Servers so sicher wie möglich sind. Mit Hilfe von Tools wie IT-Betriebsverwaltungssoftware können Sie einen besseren Überblick über die verschiedenen Komponenten Ihres Servers gewinnen und sicherstellen, dass jeder Teil des Prozesses ordnungsgemäß ausgeführt wird. Jeder Schritt im Sicherheitsprozess des Server-Hardenings hilft Ihnen, den Schutz Ihres Server weiter zu erhöhen und ihn abzusichern.
Server-Hardening-Prozess: 9 Schritte
Ein Server-Hardening-Prozess umfasst viele Schritte und Aktionen. Sie müssen diese Schritte nicht unbedingt in einer bestimmten Reihenfolge durchführen, aber jeder Schritt sollte ausgeführt werden, um sicherzustellen, dass Ihr Server gehärtet und gegen Cyberangriffe geschützt ist.
1) Sicherer Serverstandort
Richten Sie Ihren Server an einen sicheren Ort ein. Vergewissern Sie sich, dass die Bedingungen ideal sind (Temperatur, Umgebung, etc.) und dass der Standort nur für befugtes Personal zugänglich ist.
2) Kontrolle der Zugangsberechtigungen
Die Einführung des „Prinzips der geringsten Berechtigung“ stellt sicher, dass wichtige Systeme, Programme, Konfigurationen und andere Vorgänge nur denjenigen zugänglich sind, die sie benötigen. Die Beschränkung des Zugriffs auf die wichtigsten Technologien und Abläufe des Unternehmens schafft eine zusätzliche Sicherheitsebene, die eine Kompromittierung des Servers weniger wahrscheinlich macht.
3) Einrichtung der Firewall
Eine Firewall ist eine Barriere, die das Computernetzwerk von allen externen Quellen trennt. Sie ist ein Sicherheitssystem für Ihr Computernetzwerk, das den ein- und ausgehenden Datenverkehr überwacht. Die Einrichtung einer Firewall ist eine sinnvolle Maßnahme, um den Datenverkehr innerhalb Ihres Netzwerks zu überwachen und unerwünschten Datenverkehr von außerhalb des Netzwerks zu blockieren. So wird verhindert, dass Angreifer überhaupt erst in das Netzwerk eindringen können.
4) Verwaltung der Konfiguration
In Ihrer IT-Umgebung gibt es mehrere Arten von Konfigurationen zu verwalten, z. B. Benutzer, Server, Netzwerk und NTP (Network Time Protocol). Die aktive Verwaltung dieser verschiedenen Einstellungen gewährleistet die Konsistenz zwischen allen Systemen in Ihrer IT-Umgebung. So erhalten Sie auch einen Überblick über die Systeme auf Ihrem Server und wissen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen.
5) Sichere Benutzerkonten
Schützen Sie die Benutzerkonten auf Ihrem Server. Halten Sie Benutzernamen und Passwörter geheim, und machen Sie sie stark und einzigartig. Ziehen Sie auch die Verwendung von MFA in Betracht, wenn möglich, um die Sicherheit zu erhöhen.
6) Anwendung von Patches für Sicherheitslücken
Setzen Sie Software-Patches so schnell wie möglich ein und sorgen Sie dafür, dass Ihre IT-Umgebung ständig aktualisiert wird, um ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten. Cyberkriminelle können ungepatchte Software auf einem Server leicht ausnutzen. Installieren Sie daher unbedingt aktuelle Software, um diese Schwachstellen zu schützen. Lesen Sie mehr über den Patch-Management-Prozess, um mehr über die effektive Anwendung von Patches zu erfahren.
7) Entfernen von unnötiger Software
Halten Sie Ihr Netzwerk aufgeräumt, indem Sie Software und Anwendungen, die Sie nicht mehr verwenden, entfernen. Es ist schwierig, Hacker zu identifizieren, wenn sie über Software auf Ihre Daten zugreifen, die Sie nicht aktiv nutzen. Außerdem lässt sich ein durchorganisiertes Netzwerk viel einfacher schützen.
8) Entwicklung einer Backup-Strategie
Sichern Sie Ihre Serverdaten, um sicherzustellen, dass wichtige Unternehmensdaten bei einem Cyberangriff nicht verloren gehen. Die Verwendung einer speziellen Backup-Software kann Ihnen bei der korrekten Absicherung Ihrer Daten unverzichtbare Dienste leisten. Erstellen Sie eine Backup-Strategie, die den Anforderungen Ihres Unternehmens bestmöglich gerecht wird.
9) Kontinuierliche Überwachung
Die permanente Überwachung Ihres Servers ist ein Schritt, der im Sinne des Server-Hardening-Prozesses nie erledigt sein wird. Mit der Server-Überwachung können Sie alle Aktivitäten auf Ihrem System verfolgen, Log-ins nachverfolgen und wissen, wer auf bestimmte Serverbereiche zugreift. Dieses Wissen ermöglicht es Ihnen, Ihren Server proaktiv zu sichern.
Die Bedeutung der von Server-Hardening
Es ist wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und den Server Ihres Unternehmens zu sichern. Wenn Ihr Server durch einen Hacker kompromittiert wird, der seine Schwachstellen ausnutzt, haben Sie nicht mehr die volle Kontrolle über den Server. Mit dem so gewonnenen Zugang könnten Hacker Spam-Mails versenden, andere Server attackieren oder Malware installieren, was zu Gerätefehlfunktionen oder Datenverlust, ungeplanten Ausfallzeiten, Vertrauensverlust und enormen finanziellen Kosten führen kann.
Die Serverhärtung ist von entscheidender Bedeutung, da sie die Auswirkungen möglicher Cyberangriffe abmildern kann und der Schlüssel zur Sicherung der Daten und des Betriebs Ihres Servers ist. Der Hardening-Prozess ist ein bedeutender Bestandteil Ihrer Unternehmensstrategie und unterstützt den dauerhaften und problemfreien Betrieb, an dem letztendlich die Handlungsfähigkeit Ihres Unternehmens hängt.
Die Herausforderungen bei der Server-Härtung
Auch wenn es einfach ist, die Schritte der Serverhärtung zu befolgen, kann es zu Problemen kommen, die zu weiteren Engpässen führen. Hier sind einige der häufigsten Herausforderungen bei der Serverhärtung.
Sicherheit vs. Funktionalität
Unterbrochene Dienste sind möglich, wenn die Serverhärtung übertrieben wird und die Systemfunktionalität beeinträchtigt. Die Deaktivierung eines Legacy-Protokolls kann zum Beispiel eine ältere Anwendung blockieren, die noch in Gebrauch ist. Vor diesem Hintergrund müssen Unternehmen beim Härten von Servern ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Funktionalität herstellen.
Fehlende Standardisierung in verschiedenen Umgebungen
Hybriden Infrastrukturen fehlt es oft an einheitlichen Richtlinien für die Serverhärtung, was zu einer uneinheitlichen Durchsetzung und zu Schwierigkeiten bei der Transparenz führt.
Konfigurationsveränderungen
Kontinuierliche Änderungen wie Aktualisierungen, Benutzerwechsel oder neue Bereitstellungen können dazu führen, dass die Konfigurationen abdriften und die Server veraltet sind. Aus diesem Grund sind eine konsequente Überwachung und automatisiertes Patchen von entscheidender Bedeutung, um das Auftreten von Schwachstellen zu verhindern.
Begrenzte Quellen und Fachwissen
Ein massiver Rückschlag für Unternehmen ist es, wenn es ihnen an kritischen Quellen und Mitarbeitern mit Fachkenntnissen zur Durchführung von Server-Hardening fehlt. Dies birgt Risiken und kann zu Systemfehlkonfigurationen, Verzögerungen bei der Behebung oder zur Verwendung von Standardeinstellungen führen, die Server ungeschützt lassen.
Falsches Gefühl der Sicherheit
Die Serverhärtung ist keine einmalige Aufgabe, sondern ein kontinuierlicher Prozess, der regelmäßig durchgeführt wird. Außerdem wird sie im Laufe der Zeit weiterentwickelt, um neue Bedrohungen und Schwachstellen zu bekämpfen.
Komplexität der Einhaltung
Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (z. B. HIPAA, PCI-DSS, ISO 27001) erfordert häufig spezielle Härtungsmaßstäbe. Die Navigation in diesem Rahmen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der betrieblichen Kontinuität kann sehr komplex sein.
Das Verständnis dieser Herausforderungen ist entscheidend für die Planung und Strategie eines effektiven, iterativen und nachhaltigen Server-Hardening-Prozesses.
Nutzen Sie NinjaOne’s umfassende Ressourcen zur Serverhärtung, um Ihre Server und Endpunkte effektiver zu sichern.
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Erhöhen Sie Ihre Serversicherheit durch Server-Hardening
Cybersicherheit ist für alle Unternehmen wichtig, die in ihrem alltäglichen Geschäftsbetrieb auf den Einsatz von Technologien angewiesen sind. Server-Hardening ist vor allem ein wichtiger Prozess, um die Daten und die IT-Umgebung Ihres Unternehmens sicher und voll funktionsfähig zu halten. Weitere Tipps und Best Practices zur optimalen Überwachung und Wartung Ihrer Server finden Sie im Bereich Server-Management.
Durch den Einsatz von Fernüberwachungs- und -Verwaltungssoftware ermöglicht NinjaOne eine einfache und unkomplizierte Serverhärtung, die es Ihnen erlaubt, Einstellungen, Konfigurationen und den allgemeinen Zustand des Servers einfach einzusehen. Nutzen Sie die Möglichkeit einer kostenlose Testversion und erfahren Sie, wie Sie Ihren Server mit NinjaOne absichern können.
