Die Bereitstellung von Software ist für IT-Administrator:innen ein wichtiger, aber manchmal auch komplexer Prozess. Das gesamte Verfahren zielt darauf ab, sicherzustellen, dass Anwendungen in einem Netzwerk effizient installiert, aktualisiert und verwaltet werden. Zwei Tools für die Softwarebereitstellung, Intune von Microsoft und NinjaOne, bieten Optionen für die Verwaltung dieses Vorgangs, jedoch mit unterschiedlichen Benutzererfahrungen. Florian Warncke, Datenschutzbeauftragter und IT-Berater, sieht in beiden Plattformen Vorteile. Intune glänzt durch seine Robustheit und die Integration mit Azure AD, während NinjaOne einen deutlich einfacheren und direkteren Weg bietet. Was soll man aber bei der Wahl des richtigen Software-Bereitstellungstools beachten? Das erklären wir gleich.
Der Schlüssel zu einem nahtlosen IT-Betrieb liegt in der Wahl eines Tools, das nicht nur den Bereitstellungsprozess vereinfacht, sondern auch sicherstellt, dass die Softwareversionen auf allen Geräten innerhalb eines Netzwerks einheitlich, sicher und auf dem neuesten Stand sind. Sowohl Intune als auch NinjaOne sind leistungsfähige Optionen, die jeweils eine Reihe von Vorteilen und Herausforderungen mit sich bringen.
Was ist Microsoft Intune Suite?
Microsoft Intune Suite ist ein Cloud-basierter Dienst unter Microsoft Endpoint Manager. Es behandelt verschiedene Aspekte der Geräteverwaltung, wie Anwendungsbereitstellung und -verwaltung, Sicherheit und Compliance, Integration, Automatisierung und Optimierung der Benutzerfreundlichkeit.
Die Intune-Reise
Microsoft Intune wird zwar für seine Leistungsfähigkeit und die nahtlose Integration mit Azure AD gelobt, weist aber bei der Softwarebereitstellung eine Reihe von Herausforderungen und Schritten auf. Florian erzählt von seinem Prozess:
- Anmeldung bei Microsoft Endpoint Manager: Im ersten Schritt müssen Sie mit Ihren Microsoft 365-Anmeldeinformationen auf das Microsoft Endpoint Manager Admin Center zugreifen. Der Microsoft Endpoint Manager ist eine zentrale Konsole für die Verwaltung von Microsoft Intune Suite und damit eine Grundvoraussetzung für den gesamten Prozess der Softwareverteilung.
- Abhängigkeit von Windows und .NET Framework: Die Ausführung muss von Windows aus erfolgen, was .NET Framework 4.7.2 und höher voraussetzt. Das Microsoft Win32 Content Prep Tool und andere damit verbundene Intune-Prozesse müssen von einem Windows-Rechner aus durchgeführt werden. Dazu muss .NET Framework 4.7.2 oder höher installiert sein, damit einige Tools und Funktionen verfügbar sind.
- Herunterladen der EXE-Datei: Dieser Schritt ist einfach, aber entscheidend. Sie umfasst die Beschaffung der ausführbaren Datei für Ihre Anwendung. Außerdem müssen Sie sich vergewissern, ob Sie die Anwendung in der neuesten Version oder in der Version herunterladen, die Sie benötigen.
- Erstellung des App-Pakets: Die Konvertierung von klassischen Anwendungen in das .intunewin-Format ist eine Notwendigkeit. Der Prozess umfasst die Verwendung vom Microsoft Win32 Content Prep Tool. Dieses Tool packt Ihre Anwendung und alle zugehörigen Dateien in ein Paket und konvertiert sie in Formate, die Microsoft InTune bereitstellen kann. Je nach Komplexität der Anwendung müssen Sie möglicherweise zusätzliche Skripte ausführen, um anwendungsspezifische Parameter hinzuzufügen. Trotz der Komplexität ist dieser Schritt notwendig, um eine ordnungsgemäße Installation der Anwendung zu gewährleisten.
- Hochladen der App in Intune: Die Anwendung wird dann über das Microsoft Endpoint Manager Admin Center in die Intune-Umgebung eingeführt, indem das .intunewin-Paket hochgeladen wird.
- Einbindung von App-Informationen: Die Informationen über die App müssen manuell in Intune eingegeben werden, um sie der Bibliothek hinzuzufügen. Außerdem ist es wichtig, alle zusätzlichen Erkennungsregeln oder Abhängigkeiten zu konfigurieren.
- Wiederholung für Updates: Wenn eine neue Version Ihrer Anwendung veröffentlicht wird, stehen Sie wieder am Anfang und müssen alle Schritte erneut durchgehen, um das Update zu installieren. Intune stellt Updates für Ihr System nicht automatisch bereit. Sie müssen diesen Prozess manuell verwalten, indem Sie neue Versionen bereitstellen. Das bedeutet, dass Sie ein neues .intunewin-Paket für die aktualisierte Version der bereitzustellenden Anwendung erstellen müssen. Anschließend laden Sie das neue Paket auf Intune hoch und konfigurieren es auf dieselbe Weise wie bei der ursprünglichen Bereitstellung.
NinjaOne: Eine optimierte Alternative
Nach der Umstellung auf NinjaOne bemerkte Florian einen deutlichen Unterschied bei der Softwarebereitstellung. Die Plattform führte ein zentrales Software-Repository ein, um für rationalisierte Abläufe zu sorgen. Mit einer einfachen Benutzeroberfläche und einem unterstützenden Framework können Benutzer:innen Anwendungen sowohl im MSI- als auch im EXE-Format problemlos hochladen, ohne die in Intune üblichen Hürden überwinden zu müssen.
Die wichtigsten Vorteile:
- Unterstützung für mehrere Formate: Direktes Hochladen von MSI- und EXE-Formaten ohne Konvertierungstools.
- Effiziente Paketverwaltung: Die Pakete ermöglichen das direkte Einfügen von Parametern und können bis zu fünf Hilfsdateien unterstützen, was die Verwaltung erleichtert.
- Skriptausführung vor und nach der Installation: Erhöhte Flexibilität durch die Möglichkeit, Skripte vor und nach dem Hauptinstallationsprozess auszuführen.
- Einfache Überwachung der Software-Compliance: Fügen Sie Warnmeldungen zu Ihrer Richtlinie hinzu, um die erfolgreiche Installation zu überprüfen.
- Einfache Bereitstellung: Sie können in großem Umfang oder nach Bedarf mit schnellem Fernzugriff Software bereitstellen, und das alles zu einem kostengünstigen Preis pro Endpunkt.
Intune vs. NinjaOne: Softwarebereitstellung
Microsoft Intune ist zweifelsohne ein nützliches Tool für die Bereitstellung von Software auf Windows-Endpunkten. Die Schritte, die IT-Teams zur Durchführung des Prozesses befolgen müssen, können jedoch überwältigend und zeitaufwändig sein. NinjaOne versucht, diese Herausforderung zu bewältigen.
Ein bemerkenswerter Aspekt von NinjaOnes Softwarebereitstellungsprozess ist die direkte Unterstützung der MSI- und EXE-Formaten. Dadurch entfällt die mühsame Konvertierung oder Extraktion der MSI-Datei innerhalb des EXE-Wrappers, was den Bereitstellungsprozess rationalisiert und mögliche Fehler reduziert.
Ein weiterer Vorteil ist der Software-Aktualisierungsprozess, der nahtlos in die NinjaOne-Plattform integriert ist und es überflüssig macht, den gesamten Bereitstellungsprozess für jedes weitere Update erneut zu durchlaufen. Dies beweist, dass die Softwarebereitstellung mit NinjaOne von Anfang bis Ende weniger komplex ist, was einen reibungslosen Arbeitsablauf für IT-Teams und eine deutliche Steigerung der Produktivität und Effizienz garantiert.
Intune vs. NinjaOne aus der Benutzerperspektive
Zurück zu unserem Anwenderbericht: Florian bevorzugt NinjaOne wegen seiner Effizienz bei der Softwarebereitstellung, insbesondere beim Umgang mit EXE-Dateien.
„Intune ist leistungsstark und sehr nützlich für die Integration mit Azure AD, aber jetzt bevorzuge ich NinjaOne für die Softwarebereitstellung, insbesondere für die Verteilung von EXE-Dateien.“
Florian Warncke, Information Security Officer, Creditplus Bank
Benutzerfreundlichkeit trifft auf Effektivität
Bei der Gegenüberstellung von NinjaOne und Intune wird deutlich, dass zwar beide ihre individuellen Stärken und Schwächen haben, aber die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen des Benutzers im Vordergrund stehen. Für IT-Administrator:innen, die einen methodischen, wenn auch etwas langwierigen Prozess suchen und mit Windows- und Azure AD-Integrationen zufrieden sind, bietet Intune eine stabile Plattform.
Wer hingegen Wert auf einen einfachen und effizienten Ansatz legt, vor allem bei der Bereitstellung von EXE-Dateien, ist mit NinjaOne bestens beraten. Im Wesentlichen geht es um die Wahl zwischen einem umfassenden, aber potenziell komplizierten System (Intune) und einem schnellen, schlanken System (NinjaOne). Die Entscheidung hängt letztlich von den spezifischen Bedürfnissen und Anwendungsfällen ab, die IT-Administrator:innen Wege aufzeigen, die ihren betrieblichen Anforderungen entsprechen.
Es handelt sich dabei um die klassische Debatte: robust und potenziell mühsam oder effizient und schlank. Auf unserem Weg durch die sich entwickelnde digitale Welt wird die Optimierung von Zeit und Ressourcen immer wichtiger, und vielleicht ist Einfachheit tatsächlich die ultimative Raffinesse in der Welt der Softwarebereitstellung. Erfahren Sie, wie Sie das Beste aus beiden Welten nutzen können, indem Sie Intune und NinjaOne für ein vollständig optimiertes Endpunkt-Management kombinieren.